Die Chronik des Aventinus-Gymnasiums
Die Geschichte unseres Gymnasiums in der Tradition der „Realienkunde“ (d. h. Naturwissenschaften und moderne Fremdsprachen) reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück und ist in den Anfängen eng mit der ursprünglich kirchlich organisierten Ausbildung junger Menschen verbunden. Zur festen Institution innerhalb der Bildungslandschaft der Stadt Burghausen wird unsere Schule aber erst im 20. Jahrhundert.
Wichtige Daten
Jahr | Ereignis |
1774 | Errichtung einer bürgerlichen (nicht-kirchlichen) Realschule nach Auflösung des Jesuitenkollegs 1773 |
1809 | Auflösung der Realschule |
1937 | Verbot der Neuaufnahme von Schülerinnen am Lyzeum der Englischen Fräulein durch die Nationalsozialisten; Folge: |
1940 | Unterrichtsbeginn der städtischen Ersatzschule am heutigen Stadtplatz (damals Adolf-Hitler-Platz) mit 14 Mädchen |
1943 | Ausdehnung der Schule auf 190 Schülerinnen |
1945 | Umwandlung der „Städtischen Oberschule für Mädchen“ in die „Städtische sechsklassige Realschule für Mädchen“ |
1949 | Umwandlung in eine Realschule für Mädchen und Buben |
Erstes Skilager | |
1955/56 | Umwandlung in eine neunstufige Oberrealschule |
1958 | Erste Reifeprüfung |
1959 | Richtfest für Neubau der Städtischen Oberrealschule in der Neustadt am derzeitigen Standort: Adalbert-Stifter-Str. 2 |
1960/61 | Erstmaliger Unterricht im neuen Schulhaus |
1964 | Verstaatlichung der Oberrealschule |
1965 | 25 Jahre Oberrealschule |
1966 | Verleihung des Namens: Aventinus-Gymnasium |
1970 | Hebefeier für die zweite Turnhalle |
1971 | Einweihung der zweiten Turnhalle |
1972/73 | Einführung des Neusprachlichen Zweigs |
1973/74 | Schulpartnerschaft mit Fumel (Frankreich) |
1976/77 | Einführung der Kollegstufe |
1977 | Beginn der Erweiterung und Umbaumaßnahmen der Schulanlage |
Einrichtung einer Zentralbibliothek im Kellergeschoß des Hauptgebäudes | |
Bezug des dritten Obergeschosses | |
1978 | Inbetriebnahme eines Sprachlabors im Kellergeschoß |
Erstes Abitur in der Kollegstufenform | |
Abschluss der Modernisierung des Schulhauses | |
1978/79 | Einführung der Fünf-Tage-Woche |
1979 | Erneuerung des Allwettersportplatzes |
1980 | Feierlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen als Vollgymnasium |
1981/82 | Anschaffung von sechs „Tischrechnern“ (PCs) |
1983 | Feierlichkeiten zu 25 Jahre Abitur am AVG |
1987/88 | Vervollständigung des Schulgartens |
1989/90 | Einführung eines Schulemblems (Logo) |
1990 | Feierlichkeiten zum 50-jährigen Jubiläum |
1997 | Einrichtung eines Computernetzwerks mit Internet |
1999 | Jubiläumsfeier 50 Jahre Skilager Werfenweng |
2000 | Erster Austausch mit Ptuj (Slowenien) |
Erster Austausch mit Hohenstein-Ernstthal (Bundesland Sachsen) | |
2002 | Erste Berlinfahrt der 10. Klassen (anstelle der früheren Fahrten nach Bonn) |
2003 | Einweihung des PC-Netzwerks inkl. Internetadresse der Schule |
2005 | Erster Austausch mit Alexandria (Ägypten) |
2006 | Fertigstellung des Anbaus mit Speisesaal und Bibliothek |
2008 | Einweihung des neuen Anbaus (c-Bau) mit Musiksaal und 8 Klassenzimmern |
2012 | Erster Austausch mit Adrian (USA) |
2013 | Abschluss der Sanierungsarbeiten mit Einweihung der neuen Mehrzweckhalle |
Quellen:
- 25 Jahre Aventinus-Gymnasium Burghausen. Festschrift des Aventinus-Gymnasiums Burghausen. Burghausen 1980.
- 50 Jahre Aventinus-Gymnasium Burghausen. 1940 – 1990: von der städtischen Oberrealschule für Mädchen zum staatlichen Aventinus-Gymnasium Burghausen. Festschrift. Burghausen 1990.
- 50 Jahre Abitur am Aventinus-Gymnasium Burghausen. 1958 – 2008. Festschrift. Burghausen 2008.
Aventinus – „Namenspatron“ unserer Schule
Der Geschichtsschreiber Aventinus, eigentlich Johannes Turmair, ist ein bedeutender Wissenschaftler des Humanismus. Er distanzierte sich von der mittelalterlichen Geschichtsauffassung, das Wirken Gottes in der Geschichte nachzuzeichnen, und setzte sich vielmehr das neue Ziel, Geschichte nur anhand von nachweisbaren Quellen zu verfassen. Zudem erfolgte eine Absage an die weit verbreitete Glorifizierung des Herrscherhauses zugunsten der genauen Erforschung historischer Gegebenheiten. Er gilt als „Vater der bayerischen Geschichtsschreibung“, die z. T. auch heutigen Kriterien der Geschichtsbetrachtung noch standhält. Als herausragender Schilderer des bayerischen Lebens wird er zudem in der Münchner Ruhmeshalle und in der Walhalla bei Regensburg geehrt.
Wichtige Daten
Jahr | Ereignis |
1477 | Geburt als Johannes Turmair in Abensberg (Kreis Kehlheim); spätere Umbenennung in Aventin nach seiner Vaterstadt ganz in der Tradition des Humanismus sich als Gelehrter griechische bzw. lateinische Namen zu geben |
1495 – 1505 | Studium der sieben freien Künste in Ingolstadt, Wien, Krakau und Paris |
1508 | Berufung an den herzoglichen Hof nach München zur Erziehung der bayerischen Prinzen |
1509 – 1510 | Aufenthalt auf der herzoglichen Burg zu Burghausen |
1517 | Ernennung zum bayerischen Hofhistoriographen zur Abfassung einer „Bayerischen Geschichte“ |
1519 – 1522 | Arbeit an seinem Hauptwerk: „Annales ducum Boiariae“ |
1523 | Herausgabe der ersten Karte Bayerns |
1522 – 1523 | Übertragung der Annalen ins Deutsche: „Baierische Chronik“ |
1534 | Tod in Regensburg |
1554 | Herausgabe der Annalen in Ingolstadt (wegen der antipäpstlichen Tendenz des Werks erst nach seinem Tod gedruckt) |
1566 | Druck der „Bayerischen Chronik“ |
1861 | Errichtung des Aventinus-Denkmals in Abensberg |
1966 | Umbenennung der Oberrealschule Burghausen in Aventinus-Gymnasium Burghausen |
Quellen:
- Schmid, Alois: Johannes Aventinus als Prinzenerzieher. Festvortrag. In: 25 Jahre Aventinus-Gymnasium Burghausen. Festschrift des Aventinus-Gymnasiums Burghausen. Burghausen 1980, S. 10 – 27
- Beitrag (nicht publiziert) von Fritz Angrüner (1928 – 2015), Leiter des Aventinus-Museums Abensberg (1975 – 2003)