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Das Fach Ethik unterstützt die Suche junger Menschen nach einer verlässlichen moralischen Orientierung in der Welt von heute. Es basiert auf der Grundsituation, dass Menschen für ihr Handeln auch eine ethische Entscheidungskompetenz benötigen.

Ethik greift dabei auf Entwürfe zurück, in denen bewährte lebenspraktische Einsichten in einer langen Entwicklungslinie mit Hilfe philosophischer Denkweisen eine neue Deutung und Legitimierung erfahren haben. Die Jugendlichen können diese Entwürfe und Theorien mit den von ihnen selbst entwickelten Vorstellungen vergleichen und dabei entdecken, dass auch ihre eigenen Gedanken sich im Ansatz mit bestimmten Denktraditionen berühren. Überlegungen zu Moralprinzipien, die andere Menschen angestellt haben, können so zum Maßstab für eigene Überlegungen und damit zu einer Orientierungshilfe für das eigene Leben werden.

Der Bildungs- und Erziehungsauftrag des Gymnasiums besteht in der Vermittlung einer ­vertieften allgemeinen Bildung, die für ein Hochschulstudium vorausgesetzt wird. Diese wird im Fach Ethik durch eine systematische Beschäftigung mit den für die heutige Zeit relevanten Themen der Ethik angestrebt. Das Fach Ethik fördert insbesondere den reflektierten Zugang zu den sittlich bedeutsamen Gegebenheiten der Welt, vermittelt eine vertiefte Sprachkompetenz im ethischen Argumentieren und unterstützt die Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung in Entscheidungs- und Handlungssituationen. Dazu gehören vor allem auch Weltoffenheit und Aufgeschlossensein für alles Wahre, Gute und Schöne.

Leistungsnachweise in Ethik

Jahrgangsstufe 5 bis 10: mindestens zwei kleine Leistungsnachweise pro Halbjahr, z. B. Referate, Unterrichtsbeiträge, kleine schriftliche Leistungsnachweise (Stegreifaufgaben), Abfrage usw.

Q11/Q12: eine Klausur pro Halbjahr + mindestens zwei kleine mündliche Leistungsnachweise

Pflichtfach für Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen, die nicht den Religionsunterricht besuchen wollen

In allen Jahrgangsstufe kann das Fach Ethik von Schülerinnen und Schülern gewählt werden, die nicht den Religionsunterricht (am AVG katholisch oder evangelisch) besuchen wollen. Auf Antrag ist ein Wechsel zum Fach Ethik jeweils zum Schuljahreswechsel möglich (vgl. Art 47 BayEUG und § 46 i.V.m. § 47 GSO). Religionsmündige Schülerinnen und Schüler (jeweils nach der Firmung bzw. der Konfirmation) können sich eigenverantwortlich entscheiden, müssen aber den Antrag von den Eltern bzw. Erziehungsberechtigten bestätigen lassen.

Ethik in der Oberstufe als Alternative zum Religionsunterricht

Für Schüler nicht-christlicher Konfessionen bietet der Ethikunterricht eine Alternative zum herkömmlichen Religionsunterricht. Das Fach zählt neben Geschichte/Sozialkunde, Geographie, Wirtschaft/Recht zum gesellschafts-wissenschaftlichen Fächer-Kanon, d.h. es kann im Fach Ethik auch mündliches oder schriftliches Abitur abgelegt werden.

Für Schüler, die bis zur 10. Jahrgangsstufe den Religions-Unterricht besuchten und in der Oberstufe zu Fach Ethik wechseln wollen, ist am Ende der 10. Jahrgangsstufe eine Feststellungsprüfung notwendig, um in der Oberstufe das Fach als Abiturfach wählen zu können.

Entspannung und innere Einkehr im Schulalltag

Gerade in Zeiten großer Belastung für die Schüler kann der Ethikunterricht am AVG flexibel für Entspannung und innere Einkehr genutzt werden. Entspannungsübungen, Meditationen, YOGA und ähnliches soll als bewusster Gegenpol zur kognitiven Wissensvermittlung im Unterricht eingesetzt werden.

Vermittlung von ethischen Grundwerten

Der Ethikunterricht knüpft sowohl an ethisch bedeutsame Themen der einzelnen Fächer als auch an Erfahrungen der Schüler an. Auf dieser Grundlage werden Fragen beispielsweise nach dem Status von Werten, Normen sowie ihrer Geltung und Begründung gestellt. Der Ethikunterricht berücksichtigt, dass Selbst- und Fremdwahrnehmung in Spannung zueinander stehen.

Wahrnehmung, Entscheidung und Handlung stellen die drei Kompetenzfelder der ethischen Grundsituation dar. In diesem Sinne liegt auf jedem Menschen Verantwortung, die er in sich wahrnimmt, die er aber auch in den äußeren Folgen seines Handelns und in der Reaktion anderer Menschen erkennt.

In der pluralistischen Gesellschaft kommt dem Ethikunterricht die Aufgabe zu, die Schüler mit unterschiedlichen Positionen der Sittlichkeit vertraut zu machen, die Voraussetzungen für ein verantwortbares Handeln in Freiheit darstellen.

Einblick in philosophische Grundpositionen von der Antike bis in die Neuzeit

In der Oberstufe sollen die Schüler als Basis für ihre Urteilskraft verschiedene philosophische Grundpositionen kennenlernen. Ausgehend von der Antike (Platon, Aristoteles, Epikur, Stoa) beschäftigen sich die Schüler mit der Pflichtenethik Immanuel Kants und dem Utilitarismus von Bentham, Mill und J. C. Smart ebenso, wie mit neueren philosophischen Ansätzen wie z.B. die Diskursethik von Habermas oder die Verantwortungsethik von Hans Jonas.

ethik

W- und P-Seminare in der Qualifizierungsphase

In der Qualifizierungsphase wählen die Schülerinnen und Schüler ein Wissenschaftspropädeutisches Seminar (W-Seminar) und ein Projekt-Seminar (P-Seminar). Beide werden in der Jahrgangsstufe 11 sowie im ersten Halbjahr der Jahrgangsstufe 12 zweistündig unterrichtet. Dabei haben im W-Seminar die Schüler die Aufgabe, eine Seminararbeit zu erstellen. Im P-Seminar erhalten sie Informationen zur Berufs- und Studienwahl und erarbeiten gemeinsam mit ihren Mitschülern ein Projekt mit Kontakt zur Arbeitswelt.

Auch der Fachbereich Ethik hat in den vergangenen Jahren immer Seminare angeboten. Als P-Seminare wurden in den letzten Jahren folgende Themen ausgewählt:

  • Erstellen eines Konzepts zur Drogen-Prävention am AVG
  • Filmprojekt zum Thema „Glückstheorien“
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