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Zündeln, bohren, brummen – Archäologie und Steinzeit lebendig gemacht
Seit einigen Jahren ist es gute Tradition am AVG, in der Frühphase des Geschichtsunterrichts der 6. Jahrgangsstufe den Archäologen und Denkmalpfleger Lothar Breinl einzuladen. In einem kurzweiligen Vortrag zeigte er auch heuer den Schülerinnen und Schülern, wie die Arbeit an archäologischen Grabungsstätten abläuft, worauf die Wissenschaftler achten und zu welchen Schlüssen sie kommen können, wenn sie beispielsweise bei Straubing auf jungsteinzeitliche Skelette in sogenannten Hockergräbern stoßen, bei denen Muschelschmuck aus dem Mittelmeerraum gefunden wird. Die von Herren Breinl eingesetzten Medien haben dabei selbst schon Altertumscharakter; so dürfte ein Dia-Projektor in den meisten Haushalten heute eher unbekannt sein. Auch in dieser Hinsicht erfuhren die Schülerinnen und Schüler also etwas über den Wandel der Zeit.
Aber nicht nur die Arbeitsweisen eines Archäologen lernten die Kinder kennen, sondern auch steinzeitliche Handwerkstechniken. So entzündete Herr Breinl – ein heikles Unterfangen in einem Raum mit Rauchmeldern – vor ihren Augen mit Pyrit und Feuerstein den mitgebrachten Zunder, den man als Pilz an Buchen finden kann. Ebenso lernten die Sechstklässlerinnen und Sechstklässler, wie aus Feuerstein messerscharfe Splitter abgeschlagen werden können, aus denen dann spezielle Werkzeuge wie Schaber oder Bohrer hergestellt werden.
In einem zweiten Teil der Veranstaltung konnten die Kinder schließlich selbst Hand anlegen und beispielsweise Muscheln zu Schmuck verarbeiten, einen Schwingbohrer bauen oder ein Brummholz basteln, mit dem man – etwas Armschmalz vorausgesetzt – über weite Distanzen einfache Botschaften übermitteln kann.
Mit Herrn Breinl hat die Fachschaft Geschichte einen kompetenten und engagierten externen Partner, der den angehenden Historikerinnen und Historikern einen lebendigen Zugang zur Geschichte vermittelt. Wir freuen uns aufs nächste Jahr!
Text und Fotos: Christof Hohnen